Fahrradmarathon Donaueschingen - Wien (1005 km) - 6.8. - 19.8. 2005




1. Tag : Anreise München - Donaueschingen (Zug)
2. Tag : 1. Etappe Rad Donaueschingen - Gutenstein - 84 km
3. Tag : 2. Etappe Rad Gutenstein - Ehingen - 84 km
4. Tag : 3. Etappe Rad Ehingen - Günzburg - 73km
5. Tag : 4. Etappe Rad Günzburg - Marxheim - 81 km
6. Tag : 5. Etappe Rad Marxheim - Weltenburg - 92 km
7. Tag : 6. Etappe Rad Weltenburg - Wörth a. d. Donau - 73 km
8. Tag : 7. Etappe Rad Wörth a. d. Donau - Vilshofen - 97 km
9. Tag : 8. Etappe Rad Vilshofen - Aschach - 93 km
10. Tag : 9. Etappe Rad Aschach - Grein - 93 km
11. Tag : 10. Etappe Rad Grein - Krems - 86 km
12. Tag : 11. Etappe Rad Krems - Wien - 80 km
13. Tag : 12. Etappe Rad Wien - Passau - 5 km (Zug, Schiff, Rad)
14. Tag : 13. Etappe Passau - München - 46 km (Zug, Rad)


Samstag : Anreise mit dem Zug nach Donaueschingen, 9:51 ab München HBF, Ankunft nach umsteigen in Ulm um 14:39,
der Fahrpreis beträgt 32 Euro für ein Schönes-Wochenende-Ticket plus 6 Euro für die Bikes.
Im Zug ab Ulm sind aufgrund des erhöhten Radleraufkommens wenige Radstellplätze vorhanden. (Ferienzeit ?)
In Donaueschingen ergatterten wir eines der letzten Hotelzimmer im Gasthof Hirschen wegen der stattfindenden Windhund-
Ausstellung. (Preis 67 Euro/DZ, gute Ausstattung)
Im Anschluss folgte eine ausgiebige Ortsbesichtigung per Bike, abends gab es ausgezeichnetes Essen im Hirschen.
Ziel war auch, wieder jede Menge an alten T-Shirts, Unterwäsche und Socken zu entsorgen....

Sonntag : Wir starten um ca. 10h an der Donauquelle im Schlosspark und wissen noch nicht, daß es vermutlich eine unserer
längeren Touren werden wird. Der Tag beginnt mit tollem Wetter bei leicht bewölktem Himmel. Aber nach 30 km erwischt es
uns bei Möhringen voll. Ein Temperatursturz von 20 auf 9 Grad und Dauerregen bis Tuttlingen zwang uns zu verhaltener Fahrweise
und Kleidungswechsel. Dann aber war wieder alles im Lot und nach einer kurzen Brotzeit bewältigten wir die zwanzigprozentige Steigung
hinauf zum Kloster Beuron. (zeigte mein Höhenmesser Ciclomaster CM434 an !)
Nach weiteren gemütlichen 20 km mit einigen derben Steigungen wurden wir in Gutenstein voll für den ersten Tag entschädigt.
Der Gasthof Donauperle wurde für diesen Tag unser Nachtlager und Verpflegungstempel. (50 Euro DZ)
Total nette Zimmer und ein erstklassiges Essen im Restaurant. Das Hotel wurde erst vor 3 Monaten eröffnet und ist noch in keinem
Führer erwähnt, dies folgt aber nach einem Gespräch mit dem Besitzer Hr. Lumb in Kürze, ein absoluter Geheimtipp.
Die Bikes können in einem kleinen Schuppen eingesperrt werden.

Montag : Der nächste Tag führte uns gut ausgeschlafen und nach einem feudalen Frühstück nach Ehingen. Allerdings steht hier der
Kampf mit einer öden Strecke zwischen Mengen nach Riedlingen an. Die Fahrt verläuft auf diesem Streckenabschnitt durch Felder
ohne jegliche Sehenswürdigkeit oder sonstiges. Also, Mütze ins Gesicht und die 20 km fressen.
In Riedlingen wurde eingekehrt und die Moral mit einem – Strammen Max – auf Vordermann gebracht. Die restlichen 35 km wurden
in gewohnter Manier abgespult, zumal auch die Landschaft trotz der deftigen Steigungen wieder dazu einlud. Nach der Besichtigung
von Ehingen wurde im Brauereigasthof Schwert genächtigt (55 Euro DZ), gespeist wurde im ortsansässigen Chinarestaurant Lotusblüte,
die Bikes wurden im Schuppen beim Schwert eingesperrt.
Der Gasthof Schwert hat noch eine eigene kleine Brauerei, abends ist Familienanschluss am Stammtisch garantiert.
Der Fahrradladen (www.sfahrradlaedle.de) führt ausgefallene Accessoires rund um das Bike, ein Kauf der genialen Alupedale fiel
leider den Öffnungszeiten zum Opfer.
Auch haben viele der im Bikeline-Führer beschriebenen Unterkünfte im August Betriebsurlaub, also aufgemerkt bei der Zimmersuche...

Dienstag : Um ca. 10h starteten wir zur nächsten Etappe, wir wählten die beschriebene Linie über Blaubeuren um den Blautopf zu besichtigen,
welcher die Quelle der Blau birgt. Nach dem Ortstermin an der Quelle und beim Kloster fuhren wir weiter nach Ulm, wo wir bei der Brotzeit
im Tagblatt in Neu-Ulm wieder einmal bayerischen Boden betraten (befuhren).
Anschließend radelten wir weiter durch die Donauwälder bis Günzburg, unserer Schlussetappe für heute.
Die Zimmersuche gestaltete sich aufgrund des Ansturmes auf das Legoland etwas schwierig, aber mit der freundlichen und vor allem
tatkräftigen Hilfe der Dame in der Touristinfo gelang auch dies und wir kamen im Hotel Hirsch im letzten Zimmer unter. (65 Euro DZ)
Gespeist wurde im Gasthof Marx, versackt wurde gegenüber in der Bar Maximilians.
Das Wetter war den ganzen Tag klasse und trieb uns wieder zu sportlichen Höchstleistungen.
Sehenswert ist auf alle Fälle die Kirche in Günzburg.

Mittwoch : Wie gewohnt um 10h brachen wir auf zur Tour durch das Donauried und ließen schnell einige malerische Orte wie Gundelfingen,
Lauingen und Dillingen hinter uns. Über Höchstädt erreichten wir Blindheim, wo mein Ständer (der vom Fahrrad !) den Geist aufgab.
Wir machten Brotzeit und Erika kneippte im örtlichen Bad. Die Stärkung machte sich bezahlt – es folgte wieder eine öde Strecke (13 km)
bis Zusum, nur Felder und viel Gegenwind. Durch Donauwörth, vorbei an der Fa. Eurocopter wo mein Freund Werner arbeitet, erreichten
wir Marxheim, wo wir uns etwas erschöpft Quartier suchten.
Dieses fanden wir bei der Fam. Schütz (32 Euro DZ), welche sich freundlich und familiär um uns kümmerte. Zum Empfang wurde Cappuccino
und Kuchen kredenzt, anschließend gab es von Sohn Alex (10 Jahre) eine Ortsführung welche lagegemäß aufgrund der Größe des Ortes
nach 15 Minuten vorbei war. Stärkung erfuhren wir abends im Gasthof Sonne, welcher erstklassige Rindspezialitäten wie Steaks, Filets
etc. zum fairen Preis anbietet. Lustig auch der örtliche EDEKA-Laden, welcher von einer alten Dame geführt wird und in dem wirklich alles erhältlich ist.
(von der Gießkanne bis zum Nähseideröllchen im alten Holzkasten ist alles vorhanden)
Und wir lernen ein Pärchen aus Görlitz kennen, das tatsächlich mit Zelt bis Budapest fahren will.

Donnerstag : Nach dem genialen Frühstück in der extra für uns beheizten Gartenlaube und einer fast viertelstündigen Verabschiedung von der
Fam. Schütz verließen wir Marxheim in den neuen Tag mit super Wetter. Über Neuburg, Schloss Grünau und Ingolstadt sollte die Fahrt heute
bis Weltenburg führen. Unvergessen die Steigung an der Allee in Stepperg, deren Abfahrt ich voll verpasste und Erika den Tagessieg in der
Abfahrtsgeschwindigkeit bescherte. Neustadt und Bad Gögging opferten wir einer selbsterdachten Variante, welche uns mitten in die Felder bei Hienheim führte.
Dadurch kamen wir aber in den Genuss der Übersetzung mit der Fähre hinüber nach Eining, von wo uns der Weg wieder nach Weltenburg führte.
Unser Nachtquartier fanden wir in der Pension bei Fr. Köglmeier, die seit über 30 Jahren in dieser Branche tätig ist. (42 Euro DZ) Der Aufstieg
zur Pension ist mit 13 Prozent auch nicht ohne, zudem sprang mir die Kette raus, weil ich mich am Berg wie ein Greenhorn verschaltete. Ergebnis
waren 2 Minuten Verzögerung und dreckige Finger auf meinem täglichen Weg zur ersten Moods und der verdienten Halbe Weltenburger.
Das Abendessen wurde in Form von 2 Riesenschnitzeln mit Pommes in der Gaststätte – Zum Ferch - eingenommen, deren junger Wirt ein lustiger Geselle ist.
Mit 2 kostenlosen Schnaps und einer deftigen Niederlage beim Kartenspielen für mich schlossen wir den Tag ab.

Freitag : Der Tag begann nach den guten Frühstück mit einer kurzen Tour (1 km) zum Kloster Weltenburg, welches wir mit Kirche besichtigten.
Anschliessend folgte die Fahrt mit dem Schiff durch den Donaudurchbruch nach Kelheim (6 km), da die Bundesstrasse nicht zu empfehlen ist.
Von der Schiffsanlegestelle in Kelheim aus folgte die nächste unfreiwillige Variante auf die Halbinsel zur Mündung des Main-Donau-Kanals,
was uns zusätzliche 3 km bescherte. Die Beschilderung des Radweges ab hier bis nach Regensburg ist aber auch nicht ausgereift, man muss
ständig aufpassen. Die Strecke in Bad Abbach ist ebenfalls diffizil, es liegen zwischen dem Radweg und dem Ort mit seinen Einkaufsmöglichkeiten
zur Verpflegung einige Höhenmeter. In Regensburg gab es dann endlich die lange ersehnten Schweinswürstel mit Kraut in der Wurstküche
an der Steinernen Brücke. Weiter über Donaustauf mit Sicht auf die Walhalla (bin ich da auch drin ?) erreichten wir Wörth a. Donau.
Abends zuvor hatten wir beim Essen im Ferch den Tip mit der Ferienwohnung bei der Fam. Bauer von ein paar Radlern erhalten, wir wussten
also wohin unser Weg führte und wir trafen die Familie noch kurz vor der Abreise zum beginnenden Gäubodenfest in Straubing an und
mieteten uns sofort ein. (40 Euro FW)
Am Abend erführen wir nach einem schönen Tag mit klasse Wetter leider den ersten kulinarischen Fehlschlag im Gasthof Rosenhof,
da die empfohlene Wirtschaft Butz leider Ruhetag hatte.

Samstag : Nach dem göttlichen Frühstück von Frau Bauer und besten Wetteraussichten verließen wir Wörth in Richtung Straubing.
Unterstützt von stetigem Rückenwind erreichten wir unsere Ziele früher als erwartet und gestärkt durch die Brotzeit in Mariaposching
viele Felder passierend fuhren wir in Vilshofen ein, nachdem wir in Pleinting kein Zimmer mehr bekamen.
(Unvergessen die Feldwegvariante mit krassem Schotter nach Winzer aufgrund der miesen Beschilderung)
Unterkunft finden wir im Hotel Bayrischer Hof (60 Euro DZ) und nach der obligatorischen Etappenhalbe und Apfelschorle fassen wir
beim Abendessen in der Pizzeria San Remo (sehr lecker, sehr freundlich) den Entschluss, unseren Radurlaub zu verlängern und bis
nach Wien weiterzufahren. Inspiriert dazu hat uns nicht zuletzt der Kauf des Radführers Donau 2 in Deggendorf, den wir zwar schon
haben, da wir die Tour ja letztes Jahr bereits gefahren sind.
In der Ausgabe 2005 sind aber einige bessere Ausführungen enthalten als in den alten Heftchen.
Und nicht zuletzt möchte Erika endlich die 2000 Kilometer auf dem Tacho sehen.....
Ich habe mir in Deggendorf schon mal vorsorglich den Führer Bodensee – Königssee mitgenommen. (Klasse Höhenmeter !)

Sonntag : Nach einem guten Frühstück starten wir zu unserer ersten Zusatzetappe bis nach Aschach in Österreich. Wir überholen kurz
vor Passau das Pärchen wieder, das wir in Marxheim kennengelernt haben und das nach Budapest will. Vermutlich mittlerweile eine Tortur
für Ihn, denn seine Freundin ist nicht sehr gesprächsbereit und ich fahre 3 km nahezu wortlos neben ihr her, während er Erika pausenlos
mit seinen Eindrücken überschüttet.
Ich beneide ihn nicht.... nach einem Fotoshooting am Ratskeller und unter der Feste Oberhaus beginnt unsere inoffizielle Zusatztour und
wir lassen Passau nach anderthalb Stunden und 610 km hinter uns.
Unterstützt durch eine Brotzeit am Kraftwerk Jochenstein trotzen wir dem schlechter werdenden Wetter und den Abnützungserscheinungen
bei Erika, welche sich durch Achillessehnenbeschwerden und sonstige Verspannungen äußern.
Um Sechszehnhundert fahren wir in Aschach ein, wo wir ein tolles Quartier und Abendessen im Gasthof Sonne vorfinden (60 Euro DZ),
der Gastgartenbesuch fällt allerdings dem einsetzendem Regen zum Opfer.

Montag : Nach einem leider typisch österreichischem Frühstück (2 Wurstsorten) starten wir um 9:45 und 15 Grad zur nächsten Etappe,
die uns nach Grein führen sollte. Vorbei an Linz, meinem Arbeitgeber und dem Industriegelände mit seinen immer wieder netten Farben
und Gerüchen strampeln wir bei Dauerregen unsere Kilometer herunter. Der Regen und die miesen Temperaturen zehren an Kraft und Moral,
es finden kaum Gespräche statt. Aber wie sagt mein Chef immer : Machen, nicht reden.... genau,also weiter....
Vorbei an Hütting das überschwemmt werden soll, (wir vergewissern uns ob es die Pension Buhri noch gibt,
wo wir letztes Jahr nächtigten) führt der Weg an toten Orten wie Mettensdorf und Eizendorf zur Brücke bei Grein, wo wir beschließen nicht
mehr weiter zu fahren.
Unterwegs erfolgt am Damm noch technische Hilfe in Form der Luftpumpe an eine Gruppe junger Burschen, die zwar getränketechnisch voll
ausgerüstet zu scheinen, mit Pannen aber nicht gerechnet haben. Ansonsten treffen wir bei diesem Wetter kaum Radfahrer oder Spaziergänger
bis auf die Gruppe älterer Franzosen mit Rennrädern, welche uns sagenhaft düpieren. Eine Bleibe finden wir in der Pension Martha, (55 Euro DZ) ein sehr
empfehlenswertes Essen und freundliche Bedienung genießen wir in der Gaststätte Goldenes Kreuz.

Dienstag : Nachdem uns die Pension Martha mit einem reichhaltigem Frühstück versorgt hat, steigen wir in unsere Regenkleidung und trotzen
dem Wetter bei 15 Grad bis Dürnstein. So werden die Teilabschnitte sportlich und stetig strampelnd zurückgelegt, nachdem Erika sich in der
Apotheke noch Gelenksalbe und eine Manschette besorgt hat. Aber Sie ist hart und ich liebe sie dafür. Zurück bleiben Ybbs, Pöchlarn mit
Baywa-City sowie das leider fast gänzlich im Nebel versunkene Stift Melk. Über Dürnstein treffen wir triefend nass in Krems ein, wo wir uns
an der Touristinfo mit einem Zimmer versorgen, das wir bei Fr. Andre direkt in der Kremser Altstadt vorfinden. (44 Euro DZ)
Unterwegs treffen wir in der Wachau auch den Marlboro-Man-Club der 4 jungen Burschen von gestern wieder. Der Getränkevorrat ist sichtlich
verkleinert, dafür haben sie diesmal vorbildlich Ersatzschlauch und Luftpumpe dabei wie ich in einem kurzen Gespräch erfahre.
(wahrscheinlich gegen die Getränke getauscht...)
Nach der warmen Dusche folgt ein ausführlicher Besuch der Altstadt sowie die Plünderung mehrerer Modegeschäfte.
Anschließend wird der Magen in der Pizzeria Al Capone versorgt. Riesenpizzas, aber auch die Nudelportionen sind sehr empfehlenswert,
füllen unseren Kohlehydratspeicher auf und sind genau das richtige für den nächsten Regensprint.
In der Buchhandlung beim Postkartenkauf halte ich den Führer Donau 3 Wien – Budapest in der Hand, aber leider wird der Urlaub
nicht mehr reichen. (Schade, wären nur noch 300 km, aber Arbeit ist ja auch lustig)
Im Anschluss an das Essen nehmen wir noch ein gepflegtes Bier und ein paar Achterl im Bistro in der Schwedengasse zu uns, außerdem
bekomme ich von Erika eine deftige Abreibung in Sachen Kickern.
Kleiner Tipp: Achtung bei der Abzweigung des Radweges nach Kleinpöchlarn. Wenn man hier nicht aufpasst und zum Kraftwerk fährt,
muß man ca. 3 km zurück. Wir werden von ein paar zurückkehrenden österreichischen Bikern gewarnt und nehmen eine coole Abkürzung (Oschneider)
über einen Feldweg und einen 15 Meter Downhill. Endlich die Rechtfertigung für die vollgefederten Trek-Bikes und die V-Brakes.

Mittwoch : Nach dem Frühstück unter der 400 Jahre alten Holzdecke verlassen wir Krems in Richtung Kraftwerk Altenwörth. Vorbei an der
VOEST Krems folgt eine Variante die uns in den Wald führt, da irgend ein Spassvogel die Radwegschilder entfernt hat. Nach 3 Extrakilometern
wechseln wir am Kraftwerk auf die Südroute (geht ja auch nicht anders) und lassen uns von den gewaltigen Wassermassen beeindrucken, die durch
alle 6 geöffneten Schleusentore aufgrund des Hochwassers schießen.
Die ersten Kilometer bis Zwentendorf ist der Radweg gesperrt, wir verpassen die Bärenhütte und fahren über Bärndorf und weitere kleine Orte bis Tulln.
Kurz vor Langenschönbichl stärken wir uns an der Radlerlaube mit Schmalzbroten und Erika wird aufgrund ihrer Wadln von einem Einheimischen zu einem
Holundersaft eingeladen. (Meine sind aber auch nicht schlecht und trotzdem muß ich meinen Drink selbst bezahlen... es lebe die Weiblichkeit....)
Nach der Stärkung radeln wir mit voller Bayernpower wieder los, überholen alle die an uns vorbeigefahren waren. Nach der Ortsbesichtigung von Tulln
wechseln wir über die imposante Kastenbrücke wieder auf die Nordseite, was sich als Fehler erweist, denn es folgt ein 15 km langer Dammweg ohne jede
Abwechslung, den wir am Kraftwerk Greifenstein sofort wieder verlassen. Vergessen wollen wir natürlich nicht, daß wir von Altenwörth bis Tulln wieder
im bereits gewohnten Dauerregen fahren. Greifenstein beschert uns dann wieder eine lustige Fährfahrt mit Kapitän Tomica an das andere Ufer, von wo
aus wir dann bis zum Ortsschild von Wien zum Fotoshooting radeln. Bisher haben wir 954 Kilometer ohne Pannen oder sonstige Unzulänglichkeiten zurückgelegt.
Zurück in Klosterneuburg erfahren wir an der Touristinfo 2 weniger erfreuliche Tatsachen : es sind nur noch teure Zimmer erhältlich
(wir wählen das für 82 Euro im Hotel Anker), zudem gibt es den Superzug - Rad-Tramper – nicht mehr, er wurde im letzten November
von der ÖBB eingestellt. Dies zwingt uns morgen zu einer individuellen Anreise mit 2 x umsteigen nach Linz zum stolzen Preis von 50 Euro,
um das Schiff nach Passau zu erreichen.
Nach der Dusche folgt der Weg zum Geldautomaten (tolle Erfindung, wenn man in Österreich Urlaub macht) und anschließend sofort zum Chinesen,
dem Restaurant Panda, wo wir bereits letztes Jahr 3 x exzellent speisten.
Die Abschlussdrinks nehmen wir in der Bar Finale beim Ländermatch Österreich - Schottland.

Donnerstag : Nach dem für diesen Preis schwachem Frühstück fahren wir zum Bahnhof Klosterneuburg-Kierling, wo wir gegen 10h die S40 in
Richtung Tulln besteigen. Dort angekommen, steigen wir 20 Minuten später um in den Vorortzug nach St. Pölten, das wir gegen 11:40h erreichen.
In der 40minütigen Pause stärken wir uns und fahren anschließend mit dem IC weiter nach Linz, wo wir gegen 13:30h ankommen. Es folgt die
obligatorische Radstrecke durch die Linzer Altstadt bis zur Donaulände, im Wurm und Köck Shop werden die Tickets für die Sechseinhalbstündige
Schifffahrt nach Passau auf der – Stadt Linz - zum Preis von 21 Euro pro Person erworben. Die Fahrt und das herrliche Wetter entschädigen
uns voll und ganz für die 3 Tage Regenwetter, ich freue mich für Erika. Passau erreichen wir gegen 20:45h im schönsten Abendrot, anschließend
checken wir wieder im Rotel Inn ein. Beim Abschlussbier fassen wir den Entschluss, morgen in Freising auszusteigen und die restlichen 45 km mit
dem Rad zu fahren, wir wollen jetzt unbedingt die 1000 km voll machen, um uns den selbsterfundenen Titel – Pro-Biker – zu sichern.

Freitag : In Passau kaufen wir wieder das Bayernticket für 26 Euro + 6 Euro für 2 Bike-Karten und setzen die Idee von gestern am Isar-Radweg in die Tat um, gegen 15 h
treffen wir nach einer Brotzeit im Aumeister wieder zuhause ein, nach exakt 1005 gefahrenen Kilometern.

Fazit : Wie immer bei unseren Touren wurden wir Verletzungen, Stürzen oder Radpannen verschont. Meine ca. 2 kg schwere Ersatzteil- und
Werkzeugsammlung motte ich bis zur nächsten Fahrt ein, gut erholt und voll schönster Erinnerungen und Eindrücke gehen wir am Montag wieder
zur Arbeit, wo die Kollegen schon sehnsüchtig auf uns warten werden.
Am Leben hielten uns ca. 40 Liter Mineralwasser und 2 kg Ritter-Sport. Schade, daß es den Rad-Tramper nicht mehr gibt, die Rädertragerei
bei der Rückreise von Wien ist für Kinder und ältere Biker nicht leicht machbar, ebenso wenig wie die ersten Etappen von Donaueschingen bis Günzburg,
welche in den Führern als familienfreundlich beschrieben werden.
Schlechte Schotterwege mit Steigungen bis 20 Prozent und 700 Höhenmeter sind für selbstfahrende Kinder mit Bike ohne Untersetzung nicht machbar,
wenn da geschoben wird werden die Tagesetappen extrem kurz.
Dann ist auch der Großglockner familienfreundlich, den mein Profi-Freund Horst immer fährt............
Mein Dank gilt meinem Nachbarn Renee und seiner Freundin Cindy, die unsere Katzen und die Schildkröten fütterten und ohne die dieser Urlaub
nicht möglich gewesen wäre.
Er gilt auch den ganzen netten Leuten, die wir unterwegs kennengelernt haben und die damit zum Gelingen der Reise beigetragen haben.


Berufen von dem Wachstum unserer Wadln fühlen wir uns nun gerüstet, um mit Dieter die Tour zum Königssee oder gar mit Horst und Pfeifferl
eine schöne Arber-Rundfahrt zu unternehmen, denn Strecke haben wir hinter uns, jetzt geht es an die Höhenmeter.........

Frediman, München, 22.08.2005

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Den Führer sollten Sie sich schon besorgen

voll konzentriert...

Der Start...
Fettes Pro-Bike

Die Quelle...

und 50 Meter weiter...
entspannt im Schlosspark

nach dem letzten Check...

waren schon mal 70 Höhenmeter...
gestopft wird überall..

nach dem ersten Regen...

der offizielle Titel...
und wieder rauf..

Pinkelpause...

mitten im Wald...
Die Donauperle - innen..

und aussen...

Verpflegung...
beim Strammen Max..

Check in Ehingen...nach 600 Höhenmeter...

am Blautopf...
in Ulm..

in Günzburg...

Atom-Strom...
das Kneipp-Bad..

mein erster kaputter Ständer...!!

in Donauwörth...
Fachsimpeln in Marxheim..

Neuburg ist besiegt...

Jagdschloss für das Bunny...
Fähre bei Eining..

da musst du hin...

warum eigentlich Befreiungshalle...?
Wurstküche Regensburg..

Passau-Finisher...610 km!!

mit Ratskeller...
alles im Regen..Wachau..

Zwentendorf...

Tulln...
Hochwasser beim KW Greifenstein..

mit Capitano...

Pro-Bike Finisher...
nach 1000 km...nur noch relaxen..

auch kulinarisch...

was willst du mehr...