Bodensee - Königssee - Mühldorf (647 km) - 27.5. - 3.6. 2006
1. Tag : 1. Etappe Zug/Rad München - Immenstadt - 82 km
2. Tag : 2. Etappe Rad Immenstadt - Halblech - 76 km
3. Tag : 3. Etappe Rad Halblech - Bad Tölz - 86 km
4. Tag : 4. Etappe Rad Bad Tölz - Aschau/Chiemgau - 98km
5. Tag : 5. Etappe Rad Aschau/Chiemgau - Schönau am Königssee - 94 km
6. Tag : Ruhetag Rad Schönau am Königssee - 41 km
7. Tag : 6. Etappe Rad Schönau am Königssee - Simbach am Inn - 108 km
8. Tag : 7. Etappe Rad/Zug Simbach am Inn - Mühldorf - München - 62 km
Nachdem ich den Bikeline-Führer bereits im letzten Jahr erstanden hatte, wollte ich die Tour
dieses Jahr unbedingt fahren. Da Erika keinen Urlaub bekam und andere Mitstreiter für Touren dieser Art dünn gesät sind,
entschloss ich mich schweren Herzens alleine auf Reise zu gehen, da die Sommerferien bereits für den Nordseetrip reserviert sind.
Eine Vorplanung erfolgte nur grob, der Führer reicht im allgemeinen.
Trainiert hatte ich bisher ca. 800 km, hauptsächlich aber gerade Strecke, mal sehen....und es ist meine erste Tour alleine,
die Packliste lässt mir ca. 9 kg Spielraum.
Samstag : Abreise um 8:19 mit dem Zug ab München Hbf (Bayernticket Single 18,- + 4,- für die Fahrradkarte),
Ankunft um 11:15 im bewölkten Lindau. Auch im Zug ist niemand für die Tour zu begeistern,
die wollen alle in 6-10 Tagen um den Bodensee....Respekt...
Kurz ein paar Fotos geschossen und schon geht es los.. nach einer halben Stunde etwa treffe ich erstmals auf meinen Begleiter,
der mich 7 Tage verfolgt....Regen........
Also rein in die Regenklamotten und ab in die Berge. Über Sigmarszell, Hergatz, Maria Thann und Gestratz erreiche ich bei Dauerregen
Oberstaufen. Von hier aus fahre ich weiter vorbei am Grossen Alpsee und treffe nach gut 5 Stunden in Immenstadt ein, wo ich mich im
Hotel Drei Könige einmiete (EZ 35,-), meine Kleidung trockne und mich nach ca. 800HM mit einem Schweinebraten stärke.
Sonntag : Um 10:00 fahre ich gut ausgeruht in die zweite Etappe. Mein Begleiter ist schon da und folgt mir über Rettenberg,
den Rottachsee passierend bis zum höchsten Punkt der Tour bei Haag auf 1003 HM. Dann geht es bergab über Nesselwang,
Hopfen am See bis nach Füssen, wo ich unterhalb von Schloss Neuschwanstein mit ein paar Japanern um die warmen Würstchen am
Kiosk kämpfe. Hier könnte man schön in die Via Claudia Augusta einsteigen, welche quer über die Alpen führt und nach fast 900km
ihr Ziel in Venedig findet......
Nichts da, weiter am Bannwaldsee entlang bis nach Halblech, wo ich völlig durchnässt im Cafe Wildbach aufgenommen
und durch ein Halblecher Bauernsteak aufgepäppelt werde.(EZ 28,-)
Montag : Heute geht es in die Wälder...ich starte wieder gegen 10:00 und mache mich auf den Weg über Trauchgau Richtung Saulgrub,
welches ich gegen Mittag erreiche. Zwischendurch ist ein Bach zu überwinden, also trage ich mein Rad...Nässe also von unten und natürlich
auch wieder von oben, hierauf ist Verlass. Nach dem Downhill hinter Bad Kohlgrub (ca. 300HM)
folge ich dem Weg über Eschenlohe,
Ohlstadt und Kochel am See bis zu meinem heutigen Etappenziel in Bad Tölz, wo ich im Sanatorium Sedlmayr in einem tollen Appartement
unterkomme. Nach den bisherigen 240km und über 2200HM stärke ich mich bei einem Tiroler Gröstl und schlafe auf der Couch ein.
Dienstag : Um kurz vor 10:00 starte ich zum härtesten Abschnitt, aber das ist mir zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht bekannt.
Bei Gaissach geht es in die Berge, es regnet natürlich wieder, die Temperatur fällt auf 4 Grad ab und der Weg ist nicht mal etwas für Wanderer.
Die Krönung ist der Berg hinauf nach Marienstein kurz vor Gmund, oben werde ich mit Schneefall belohnt. Aber der schlechte Weg
ist noch zu toppen, bis Hausham wird er so miserabel, dass ich auf die vielbefahrene Hauptstrasse ausweiche.
Dann geht es hinauf bis Hundham und wieder bergab nach Bad Feilnbach, eine rasante Abfahrt in die Überraschung – im Inntal
scheint die Sonne....ich überquere den Inn und radle über Raubling und Frasdorf nach Aschau,
wo mir die Gaststätte Kampenwand empfohlen wird. Ich fülle meinen leeren Magen mit einem Aschauer Grillpfandl
und falle in mein Bett, um für morgen fit zu sein.
Mittwoch : Frühmorgens um 9:30 geht die Reise weiter...es regnet nicht, dafür ist es bitterkalt – 5 Grad – in Grassau besorge
ich mir im Sporthaus ein Buff-Tuch für die Ohren, nach Siegsdorf setzt starker Regen ein und ich muss unter der Autobahnbrücke anhalten,
da ich trotz der langen Handschuhe aufgrund der Kälte nur noch einhändig fahren kann. Anschließend geht es weiter über Traunstein,
Teisendorf und Piding nach Bad Reichenhall, wo ich gegen 16h eintreffe und mir in Sigis Radllodn ein paar neue Bremsbeläge kaufe – die
alten sind nach 400 km durch.... Nach einer kurzen Unterhaltung mit Sigi (netter Kerl und Extrembiker) nehme ich mir vor, heute noch mein
Ziel zu erreichen – d.h. noch einige HM zu meistern. Sigi empfiehlt zwar die Bahn, aber das kommt für mich jetzt nicht mehr in Frage.
Ich warte das Ende des Gewitters ab und treibe mein Bike 20km über Bayrisch Gmain und Bischofswiesen auf die andere Seite der Berge,
hinab nach Schönau am Königssee, wo ich versuche in der Pension Rehanger bei unseren Bekannten, der Fam. Stangassinger, unterzukommen.
Und es gelingt, andere Gäste sind aufgrund des schlechten Wetters abgereist und ich kann bleiben.
Bei einer deftigen Brotzeit übergebe ich meinen Bikeline-Führer an Toni, der die Tour auch schon lange ins Auge gefasst hat.
Außerdem schlage ich die Einladung von Tochter Kathrin, der Triathletin, noch eine Stunde mit ihr zu laufen dankend aus.
Donnerstag : Ich schlafe lange aus und fahre dann zum Zielfoto-Shooting hinunter zum Königssee – fast keine Leute unterwegs, es regnet
wieder. Nach dem Foto sorge ich noch für ein paar Höhenmeter und mache einen kleinen Ausflug nach Marktschellenberg und zur
Alpbachklamm. Abends stärke ich mich wieder und fasse den Entschluss morgen noch ein bisschen weiter zu fahren.
Freitag : Ich packe meine Siebensachen und mache mich um 9:30 mit neuen Bremsklötzen auf den Weg, um den Tauernradweg zu erkunden.
Ich pedaliere über Salzburg, Oberndorf und Tittmoning bis nach Burghausen, es ist eine lange und gerade Strecke, welche durch
die Salzachauen führt.
Ich schwenke ab und erreiche nach 108 km Simbach am Inn, wo ich mich beim Mooswirt für 33,-- einquartiere.
Und immerhin, es hat bis auf wenige Kilometer keinen nennenswerten Regen gegeben. Während ich mich bei Schweinemedaillons mit
Semmelknödel und Pilzsoße regeneriere, fasse ich ins Auge, auch morgen noch ein Stück zu fahren.
Samstag : Als ich um 9:00 aus dem Fenster sehe und Richtung Passau alles dunkel ist, fälle ich den Entschluss Richtung Heimat zu radeln – da
ist es heller. Also ab und den Inn wieder flussaufwärts über Marktl und Neuötting in Richtung Mühldorf, wo sich wieder Wolken zeigen.
Ich habe nach 60km keine Lust mehr auf Regen und beschließe den Rest mit der Bahn nach Hause zu fahren. (11,70 + 3,50 Fahrrad)
Immerhin hatte ich heute Gelegenheit, meine kurze Hose und die Sonnenbrille zu präsentieren. Ich verlasse Mühldorf um 14:30 mit dem Zug
und komme eine Stunde später in München an, wo mich Erika nach 7 Tagen wieder erwartet.
Fazit : An sich eine schöne Tour, wenn man Glück mit dem Wetter und das richtige Rad hat.
Die Wegstrecke von Tölz bis Hausham ist
miserabel, da geht mit Muttis Citybike oder Kindern gar nichts...immerhin ca. 25-30km !!! Hier habe ich mir auch hinten einen Achter geholt,
aber so komme ich wenigstens zu meinen neuen Mavic-Felgen....Insgesamt waren es knapp 650 km und über 4800HM, die Wadln sind
wieder ein bisschen knackiger geworden und ich weiß jetzt wie man im Regen fährt.....Zudem werde ich bei der nächsten Tour dieser
Art meinen Velo SL-Z2 wieder gegen den Travel Lite tauschen.
Frediman, München, 04.06.2006
Text | Bild | Bild | Bild |
Start
Bayerischer Hafen...
Lindau im Regen |
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und bergauf
mit Blumenwiese...
ständige Begleiter... |
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nicht schlecht..
Neuschwanstein...
wer sein Rad trägt... |
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gestopft wird überall..
da gehts rauf...
an der Baumgrenze... |
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Alpenglühn..
Finisher...
XT-Beläge - 400km ! |
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Eagles Nest..
25km weiter....
Stille Nacht..... |
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mal ganz anders..
Servus Bene...
und Abflug... |
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